Es ist ein sanfter Abend in einem kleinen thailändischen Dorf, und die Sonne ist gerade dabei, hinter den grünen Hügeln zu verschwinden. Der Himmel leuchtet in sanften Orange- und Rosatönen, und die Luft ist warm und duftet nach Jasmin und Reis. Am Rand des Dorfes steht ein wunderschönes, traditionelles thailändisches Haus, das aus Holz gebaut und auf Stelzen errichtet ist, um es vor den Überschwemmungen der Regenzeit zu schützen. Es sieht aus, als wäre es direkt einem Märchenbuch entsprungen. Das Dach besteht aus glänzenden, dunkelbraunen Schindeln, die in der Abenddämmerung schimmern.
Um das Haus herum breitet sich ein üppiger Garten aus, in dem bunte Blumen in allen Farben blühen. Der Wind trägt das sanfte Rauschen der Palmen- und Mangobaumblätter mit sich. Der Duft von frisch zubereitetem Essen steigt aus der Küche, die im unteren Teil des Hauses liegt, und die Geräusche von fröhlichem Lachen und leisen Gesprächen dringen durch die offenen Fenster. Die Fenster des Hauses haben kleine Rahmen aus dunklem Teakholz, kunstvoll geschnitzt mit filigranen Blumen- und Wolkenmustern, die fast lebendig zu werden scheinen. Zarte, weiße Vorhänge umgeben jedes Fenster, tanzen im leichten Abendwind und füllen die Innenräume mit dem goldenen Licht des Abends.
"Kommt, meine Lieben, legt euch gut hin", sagte die Großmutter zu ihren Enkelkindern. "Es ist Zeit, dass ich euch eine Geschichte erzähle. Eine sehr alte Geschichte, die so schön ist, dass wir sie immer wieder hören können. Hört gut zu..."
"Vor vielen, vielen Jahren, als die Sonne noch goldener schien und die Bäume noch grüner waren, lebte in einem kleinen Dorf ein reicher Kaufmann namens Phirot. Er war kein gewöhnlicher Mann. Er war weise und hatte ein gutes Herz. Er wollte, dass die Menschen in seinem Dorf nicht nur genug zu essen hatten, sondern auch Frieden und Freude in ihren Herzen fanden. Also baute er einen wunderschönen Park, einen Ort, an dem die Menschen zur Ruhe kommen und nachdenken konnten.
Und wisst ihr, was der Kaufmann mitten in den Park pflanzen ließ? Einen besonderen Baum – einen Banyanbaum. Oh, wie groß und alt dieser Baum war! Seine Äste hingen fast bis zum Boden, und seine Wurzeln berührten die Erde, als wollten sie ihr Geheimnisse zuflüstern. Doch das wirklich Besondere an diesem Baum war nicht nur sein Alter – nein, in ihm wuchs etwas ganz Wundervolles."
"Ein Buddha-Kopf. Ja, ein Buddha-Kopf, der tief in die Wurzeln des Banyanbaums eingewachsen war. Es hieß, dieser Kopf habe einst in einem Tempel gestanden, doch der Tempel wurde zerstört, und der Baum hatte ihn in sich aufgenommen. Der Buddha-Kopf trug ein sanftes Lächeln, das den ganzen Park mit Ruhe erfüllte. Die Menschen, die in den Park kamen, spürten sofort die Magie dieses Ortes. Sie wussten, dass sie hier etwas Besonderes fanden."
"Jeden Tag kam jemand in den Park und stellte dem Buddha eine Frage. Vielleicht eine Frage über das Leben, vielleicht eine über das Glück. Und wisst ihr, was geschah? Der Buddha im Banyanbaum antwortete. Nicht mit lauten Worten, sondern mit einem sanften, stillen Flüstern, das nur derjenige hören konnte, der wirklich zuhören wollte."
"Eines Tages kam ein junger Mann namens Santi. Er war sehr traurig und wanderte viele Tage auf der Suche nach etwas, das ihm Frieden bringen würde. Als er vor dem Banyanbaum stand und den Buddha-Kopf ansah, fühlte er eine tiefe Stille. Santi fragte den Buddha: 'Oh Buddha, wie finde ich Frieden in meinem Herzen?'"
"Und der Buddha, der immer in der Ruhe des Baumes lebte, antwortete ihm: 'Der Frieden ist immer bei dir. Du musst nur still werden und in dein eigenes Herz schauen, so wie der Baum tief in der Erde verwurzelt ist. Frieden ist nichts, das du suchen musst, sondern etwas, das du in dir selbst findest.'"
"Santi war so erstaunt, dass er sich niederkniete und in Dankbarkeit verneigte. Er wusste, dass die Antwort des Buddha sehr wertvoll war. Er hatte verstanden, dass der Frieden nicht von außen kommt, sondern in jedem von uns wohnt, wenn wir nur den Mut haben, in uns hineinzuhören."
"Und wisst ihr, meine Kleinen? Der Park blieb nicht leer. Jeden Tag kam ein anderer Mensch, und der Buddha im Banyanbaum schenkte ihm eine Weisheit, die ihn erleuchtete. Manche fragten nach dem Glück, andere nach der Liebe oder dem Sinn des Lebens. Und immer, immer gab der Buddha ihnen Antwort – nicht mit lauten Worten, sondern mit der ruhigen Weisheit, die nur in der Stille zu finden ist."
"Der Kaufmann Phirot, der den Park erschaffen hatte, starb viele Jahre später, doch der Banyanbaum und der Buddha-Kopf blieben. Auch heute noch kommen Menschen aus der ganzen Welt dorthin, um Ruhe zu finden. Die Weisheiten des Buddha leben weiter. Wer den Park besucht, spürt den Frieden des Baumes und die Weisheit, die er der Welt hinterlassen hat."
"Also, meine Lieben, denkt immer daran: Der wahre Frieden wohnt in euch selbst. Wenn ihr euch manchmal verloren fühlt oder nicht wisst, wie es weitergeht, dann sucht nicht draußen, sondern hört in euch hinein. Der Frieden wird euch dann schon finden."
"Jetzt schlaft gut, meine Kleinen. Möge der Frieden des Buddha euch begleiten – in euren Träumen und in eurem Herzen. Gute Nacht."
Und vergesst nie, sagte die Großmutter:
"Die Natur ist unser größter Lehrer; in ihrer Balance finden wir die Weisheit für unser eigenes Leben."
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.