Reiseberichte

OKT
2021

Obrigado Portugal

Im Oktober 2021 bereisten wir zum zweiten Mal das wunderschön am Atlantik gelegene Portugal. Das Land bildet zusammen mit Frankreich und Italien ein einzigartiges Trio der vergessenen und verlorenen Orte in Südeuropa. Verfallene Kirchen, Villen und ein zauberhafter Palast mitten in Lissabon warten auf Euch in diesem Reisebericht.

EIN ERFOLGREICHER
START

Direkt zu Beginn lief alles wie am Schnürchen. Die ersten drei Tage übernachteten wir ausschließlich in Porto da wir vorab sehr viel in der Region bis in den Norden an die spanische Grenze gefunden hatten. Lange Abende mit leckeren portugiesischen Bieren. Erholsame Nächte da wir direkt am Strand unsere Unterkunft hatten, und den lautstark tosenden Wellen des Atlantiks lauschen konnten. Viele der Villen und Herrschafts-Anwesen die wir im Raum Portos besuchten waren vom Zustand her sehr in Mitleidenschaft gezogen. Oft ist es so das die Gebäude aus dieser Zeit alle größtenteils aus Holz errichtet sind. Daher gibt es keine feste Substanz auf die man sich verlassen kann. Im Oktober herrschten auch hier immer noch Temperaturen jenseits der 20 Grad Marke. Bei Bestem Wetter erkundeten wir also den Norden Portugals und Porto. Die erste Villa am Berg gelegen war direkt ein Highlight für mich persönlich. Viele beeindruckende Jugendstilelemente in einem sehr schlechten verfallenen Zustand. Die Hauptmotive erwarteten uns in der 1.Etage. Durch den Verfall brauchten wir gut überlegt mindestens 30 Minuten bis wir in der Etage waren. Zentimeterweise traten wir von Holzbalken zu Holzbalken, ständig mit dem Blick durch zerfallenes Holz in die Tiefe. Zu dritt mussten wir drauf achten das Gewicht bestmöglich zu verteilen um keinen Einsturz zu verursachen. Am ende des Besuchs genoß ich mein Frühstück mit Blick über das Tal unterhalb der Villa. Das nächste beeindruckende Anwesen wartete auf uns am 2.Tag etwas nördlicher in Richtung spanischer Grenze. Ein alter Bauernhof der ebenfalls einige architektonische Highlights aufbot. Das gesamte Anwesen war komplett eingewuchert und bot uns Schutz zur Straße nicht gesehen zu werden. Während unseres Besuchs genoßen wir in Ruhe ein leckeres portugiesisches Super Bock Bier im Garten des Hofs. 

Action in Lissabon und eine Überraschung

Die nächsten Tagen hatten wir alle in Lissabon und Umgebung verplant. Der Zeitpunkt auf der Reise auf den wir uns am meisten freuten. Verlassene Paläste in der Innenstadt, tolle Kirchen und ein Schloss wie aus einem Disney Film? Genau das sollte unser erster Stopp am Abend sein, als wir in Lissabon ankamen. In der nähe des weltbekannten Parks bei Sintra parkten wir unser Auto und liefen lange durch einen angrenzenden Wald. Bei unserer Ankunft trauten wir unseren Augen nicht. Gruppenweise liefen hunderte Menschen auf dem Gelände der verlassenen Villa herum. Wir hörten davon das ein bekannter Fernsehsender in Portugal von der Geschichte und der Villa berichtete, daher war dieser Ort dermaßen überlaufen. Das Gelände gehört angeblich einem Mafiaboss der aktuell im Gefängnis sitzt und mit dem Drogenhandel diese Villa finanzierte. Das kleine Fake-Disney-Schloss konnten wir aber dennoch ganz gut mit der Vegetation in Szene setzen. Der nächste Tag war dann voller Action und Spannung. Gleich in den Morgenstunden erkundeten wir einen riesigen verlassenen Palast mitten in Lissabon. Es stand einfach ein Fenster offen. Unfassbar. Dieser altehrwürdige Palast diente zuletzt der Universität Lissabon, die es aber ebenfalls aufgrund von Baumängeln und horrender Kosten aufgeben mussten. Eine Schande. Wir wanderten Stunden ungestört umher und erkundeten jeden Winkel des riesigen Palastes. Im Anschluss stand der aufregendste Besuch der gesamten Portugaltour auf dem Programm. Mitten im Regierungsviertel zwischen vielen Botschaften verschiedenster Länder steht ein verlassener Palast der auf uns wartete. Die Challenge bestand darin ungesehen über ein Baugerüst auf dem rückseitigen Gebäude zu kommen. Angrenzend war ein Innenhof auf den wir vom Baugerüst gelangten. Wortwörtlich nahmen wir unsere Beine in die Hand und rannten zum Hintereingang des Palastes. Geschafft. Voller Adrenalin standen wir gleich in einem tollen Treppenhaus. Während unserer Erkundung mussten wir sehr still sein. Man hörte aus den angrenzenden Botschaften Geräusche. Ebenfalls verliefen sämtliche Kabel und Stromleitungen durch den Palast. Später sollten wir feststellen das eine angrenzende Botschaft die deutsche war. Was ein Zufall. Auch hier fotografierten wir jeden Winkel und waren einfach nur fasziniert dieser alten Schönheit. Nachdem wir wieder in schwindelerregender Höhe zurückkletterten und auf der Straße standen, hielten wir erst mal Ausschau nach einer Eisdiele für eine kleine Auszeit.

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