PORTRAIT

Luca Platzen. 31 Jahre alt. Wohnhaft in Kempen.

Mitbegründer von Lostplacesart

3 Fragen an Luca

Wie bist du auf das Thema Lost Places aufmerksam geworden?

Bereits seit meiner Jugend, viel mehr seit meiner Kindheit, hat mich das unbekannte, gefühlt unerforschte fasziniert. Von Menschen gebaute Tempel im Dschungel, wie bei Tomb Raider oder Indiana Jones, haben mich immer beeindruckt. Meine Familie kommt teils aus dem Ruhrgebiet. Ich war also immer ein wenig mit dem Thema Zechen und Industriekultur, in Verbindung mit dem wirtschaftlichen Untergang konfrontiert. Es gibt eine verlassene Zeche die nur unweit der Wohnung steht, in der ich aufgewachsen bin. Auf dem Gelände der alten Zeche, arbeitete ich ebenfalls einige Jahre. Mit knapp 15 Jahren besuchte ich dann die ersten, heutigen Klassiker-Lost-Places in Nordrhein-Westfalen. Nur mit Fahrrad und einem alten Handy bewaffnet, erkundete ich die ersten Ruinen. 

Was fasziniert dich an verlassenen Plätzen ?

Die Ruhe. Die Stille. Die entschleunigten Momente genießen.  Jeder Augenblick ist anders als in der modernen hektischen Zeit. In einer Zeit in der alles schneller, neuer und besser sein muss. Ich genieße den Realismus vor Ort. Zu sehen das alles im Leben eine Vergänglichkeit aufweist. Wer von den feinen Gesellschaften im 18. Jahrhundert hätte gedacht, das eines Tages ihr tolles, prunkvolles Schloss verwittert und von Tauben und Siebenschläfern bewohnt wird?! In der Welt des Verfalls ist nichts unmöglich. Die Suche nach solch tollen Zeitkapseln wird immer schwieriger, aber macht es um so spannender. Auf dem Bild links ist eine alte Dancehall in Nordirland zu sehen. Dort faszinierte mich die einzigartige Lichtstimmung die wir dort festhalten konnten. Jeder verlassene Ort wirkt auf einer Art ganz für sich.

Wenn du einen Favoriten-Lost-Place wählen müsstest, welcher wäre es?

Wenn ich ein Land wählen müsste wäre es wohl Italien. Dort habe ich bis heute die meisten tollen Orte entdeckt. Ich bin ein Riesen-Fan von Manicomios. Verlassene Psychatrien die komplex und Groß wie kleine eigene Städte da stehen. Jedes dieser Manicomios erzählen unendliche, spannende aber auch tragische Geschichten. Mittlerweile bin ich auch viel mit meiner Drohne unterwegs um spannende andere Motive zu entdecken. Gerne dazu einen Blick in die Galerie werfen. Wie ihr lesen könnt ist das Thema über verlassene Orte super komplex und es fällt mir wirklich schwer mich für einen Ort festzulegen. Wenn es einer sein muss, dann entscheide ich mich für die Kellenföld Powerstation in Ungarn. Ein einmalig spannendes Erlebnis. Wir irrten Stunden umher um einen Weg in das verlassene Kraftwerk zu finden. Völlig verzweifelt, verdreckt von Oben bis Unten standen wir dann irgendwann nach einer Kletteraktion durch Luftschächte in dem einmaligen Industriedenkmal(sieht man oben im ersten Bild). Ein unfassbares Erlebnis.

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